Es war schon lange mein Traum. Ein Aquarium. Als ich ein
Kind war, wollte ich immer unbedingt ein Haustier haben. Leider war mein Bruder
aber so ziemlich gegen jedes Tier, was man zu Hause halten könnte, allergisch.
So blieb entweder ein Vogel oder eben Fische. Ich hab damals zu meinem (ich
glaube es war der) 11. Geburtstag ein Aquarium geschenkt bekommen, von meinem
Bruder (ich könnte jetzt sagen, dass es das einzige Geschenk von meinem Bruder
in meinen 29 Jahren war, welches ich wirklich toll fand, aber das wäre ja
irgendwie fies). Es war ein 54-Liter Komplettset mit Filter, Heizstab usw. Wie
das nun mal so als Kind ist, konnte ich es damals kaum abwarten, endlich Fische
in mein Becken zu setzen. Natürlich hab ich mich damals nicht, geschweige denn
meine Eltern, darüber informiert, auf was man denn alles achten müsste. Und die
Beratung damals in den Geschäften, in denen ich mit meinen Eltern war, konnte
man, genauso wie heute in vielen Fällen auch noch, vergessen. So hab ich so
ziemlich alles falsch gemacht, was man nur falsch machen konnte, direkt Fische
eingesetzt. Viel zu große Fische für das kleine Becken, die falschen Fische
zueinander, viel zu selten das Wasser gewechselt und das AQ gereinigt. Aber ich
war halt jung… Warum meine Eltern nicht ein bisschen darauf geachtet haben,
weiß ich bis heute nicht. Es stand ungefähr 1 Jahr bei mir im Zimmer, bis ich
keine Lust mehr drauf hatte, viele Fische gestorben waren (sicher aus oben genannten
Fehlern) und ich merkte, dass mich Fische doch nicht allzu sehr faszinieren.
Damals jedenfalls. Später stand das AQ bei meinen Eltern im Flur, bis sie es
dann auch irgendwann aufgegeben haben, da sie sich auch so gut wie gar nicht
dafür interessiert hatten. Was dann daraus geworden ist, kann ich gar nicht
mehr so genau sagen.
Nun, knappe 20 Jahre später, wurde mein Interesse wieder
geweckt. Warum genau kann ich eigentlich gar nicht sagen. Ich fing an, mich im
Internet zu informieren über so ziemlich alles, was mit Fischen & Co zu tun
hat. Viele Foren und auch Blogs haben mir geholfen, mich in die Materie
einzulesen. 2 Fachbücher wurden gekauft und innerhalb kürzester Zeit ausgiebig
studiert. Langsam fing ich an, meine Frau damit zu nerven, dass ich so gerne
ein Aquarium hätte. Aber da die Anschaffungskosten nicht gerade gering sind,
hat es dann fast noch 1 Jahr gedauert, bis ich eines Tages mit meiner Frau und
meinem damals 4 Monate alten Sohn im November 2011 im Pflanzen Kölle stand und
ein Schild entdeckte, dass auf alle Aquarien und Unterschränke von Juwel 20 %
Rabat gegeben wird. Vorher hatte ich mir eigentlich auch schon eins ausgesucht
gehabt, es sollte mindestens 100 Liter fassen, ein Unterschrank musste her
(Ganz am Anfang dachte ich ja noch, dass ich das AQ auch auf unsere kleines
IKEA-Regal stellen könnte, bis ich dann mal geschaut habe, dass man dieses
Regal nur mit maximal 30 kg belasten sollte und ich festgestellt habe, dass so
ein Aquarium, wie ich haben wollte locker an die 150 kg wiegen kann). Und in
die Wohnung sollte es ja eigentlich auch passen. Im Wohnzimmer haben wir
Nussbraune Möbel und eine schwarze Lederimitat-Couchgarnitur. Die meisten
Aquarien-Unterschränke sind aber in Buche-Optik und somit kamen sie nicht in
Frage. Aber grade von Juwel gab es auch weiße, und da von meiner Frau und mir
eigentlich die Absicht bestand, in geraumer Zeit umzuziehen, und dann sich das
Wohnzimmer neu in weiß einzurichten, war ein weißer Unterschrank die beste
Lösung.
Und da stand es dann im Pflanzen-Kölle. Ein Juwel Rio 125 in
weiß mit weißem Unterschrank. Es ist ein Komplettset, das bedeutet, dass die
gesamte Technik dabei ist, zwei T5 Leuchtstoffröhren, ein Innenfilter (Juwel
Bio-Flow 3.0) und ein Heizstab (Juwel Regelheizer 100 Watt). Das Becken hat die
Maße 81 x 36 x 50 cm, es passen ca. 125 Liter Wasser rein, der Unterschrank hat
die Maße 81 x 36 x 73 cm und angegeben ist eine Tragfähigkeit von 500 kg. Meine
Frau sagte „Kauf es doch“. Ich dachte zuerst, ich hätte mich verhört, aber
scheinbar meinte sie es ernst. Der Kaufpreis lag damals für Schrank und AQ
abzüglich der 20 % bei 239 €. Für mich irgendwie zu viel Geld. Klar, für solch
ein AQ nicht teuer, aber da wir ja gerade Nachwuchs bekommen haben, wollte ich
eigentlich nicht so viel Geld jetzt ausgeben.
-Das ist auch ein Grund, warum ich meine Frau so liebe, weil
sie manchmal mich einfach überredet, Dinge zu tun, die ich sonst für
übertrieben, zu teuer, zu aufwendig oder für sonst was halte.-
Ich könne mir ja zum Geburtstag im Januar oder zu
Weihnachten einen Gutschein oder Geld wünschen, um mir die Aquarium-Einrichtung
(klingt irgendwie komisch, ich meine den Bodengrund, Deko, Pflanzen und und
und) zu kaufen. Lange brauchte sie mich nicht dazu zu überreden und so landeten
letztendlich das Aquarium, der Unterschrank und eine Dose Flockenfutter
(Gratiszugabe) im Auto und es ging ab nach Hause.
Zu Hause wurde auch schnell ein Platz gefunden und es wurde „aufgebaut“.
Netterweise hab ich gleich zwei Mal das Filterinnenleben (Schwämme und Körbe)
und zwei Heizstäbe von Pflanzen-Kölle bekommen. Es war natürlich keine Absicht
von denen, aber einmal war das Paket im Glaskasten und einmal im Unterschrank.
Ja, jetzt stand es da, ein Glaskasten auf einem Schrank. Die nächsten Tage
wurden dann noch diverse Geschäfte aufgesucht, Kies, Deko, Pflanzen,
Thermometer, Bodengrund und bedruckte Folie für die Rückwand wurden gekauft und
das AQ wurde eingerichtet.
Fische dürfen ja am Anfang noch nicht eingesetzt werden, da
man erst mal den Nitrit-Peak abwarten muss. Was da genau passiert kann ich gar
nicht sagen, aber es dauert eine Weile, bis sich im AQ, besonders im Filter, so
viele Bakterien angesiedelt haben, die das für die Fische schädliche Nitrit in
das unschädliche Nitrat umwandeln. Um das zu Überprüfen wurde dann noch ein
Testkoffer (ich habe den kleinen von der Firma JBL genommen) gekauft, mit dem
man den Nitrit- bzw. Nitratgehalt im Wasser messen kann. Zwischendurch wurden
Red-Fire-Garnelen gekauft und eingesetzt, da sie anscheinend nicht so anfällig
sind gegen das Nitrit (kann ich auch bestätigen, es gab keine Verluste).
Außerdem sollen sie auch hilfreich gegen Algen sein. Schon alleine diese
kleinen süßen Garnelen waren spannend zu beobachten und ich saß abends oft vor
meinem AQ und hab den Garnelen beim Wuseln zugeschaut.
Also Bodengrund habe ich von Dennerle einen „DeponitMix“
genommen, soll als Langzeitdünger nutzen und die Pflanzen sollen schneller
anwachsen (wie ich aber jetzt schon oft gehört habe, ist dieser Bodengrund
nicht unbedingt notwendig, aber geschadet hat er auch (noch) nicht. Darauf habe
ich schwarzen und roten Feinkörnigen gerundeten Kies gegeben, 2 Steine, 1 Mopani-Wurzel
und einen Totenkopf fanden auch noch den Weg in mein AQ.
- Jetzt ist davon aber so gut wie gar nichts mehr da. Der
Kies ist noch der Gleiche, aber der Totenkopf, Mopani-Wurzel und ein Stein sind
rausgeflogen und ich habe eine Mangroven-Wurzel, ein paar große Kieselsteine
und 2 Kokosnuss-Hälften drin. -
Nach ca. 3-4 Wochen war es dann soweit, Nitrit war kurz
extrem gestiegen und danach nicht mehr messbar. Dies bedeutet, ich konnte
Fische einsetzen.
Natürlich hat man sich vorher sehr viele Gedanken gemacht
über den möglichen Besatz. Sehr geholfen hat mir dabei die Seite Aquarium-guide. Neons sollten
auf jeden Fall her, ein kleiner Wels auch, und dazu noch ein paar „Farbenfrohe“
Fische. Zuerst einmal kamen die Neonsalmler - Paracheirodon innesi - und ein Brauner Antennenwels - Ancistrus spec. . Da ich
meiner Frau einen Gefallen tun wollte, konnte sie sich auch noch eine (natürlich
passende) Art aussuchen. Ihr gefielen die gelben und schwarz-weiß-gefleckten Mollys - Poecilia sphenops -.
So war mein Besatz bald bei 12
Neons, 1 Antennenwels, 5 gelbe und 1 schwarz/weißer Molly sowie 10 Red-Fire-Garnelen. Da sich die Mollys sehr schnell vermehren habe ich mir dann
noch 3 Kakadu-Zwergbuntbarsche (1 Männchen, 2 Weibchen - Apistogramma cacatuoides – (siehe Foto ganz oben) geholt. An dem Fischbesatz hat sich bis heute auch nicht wirklich viel
geändert, außer dass mir 2 Neons und 2 Mollys verstorben sind. Den Grund dafür
habe ich nie erfahren. Die Wasserwerte habe ich immer wieder überprüft, nichts
Auffälliges. Dazugekommen ist auch noch
eine gelbe Apfelschnecke (Pomacea bridgesi - http://www.aquarium-guide.de/sch_pomacea_bridgesi.htm).
Jede Woche,
meistens am Sonntagabend wird sauber gemacht. Wasser wechsle ich immer so
ungefähr 20-30 %. Der Kies wird ein wenig abgesaugt, so dass der sichtbare Mulm
verschwindet, der Filter wird bei Bedarf sauber gemacht (Nie alle Filtereinsätze
auf einmal, da sonst, die wichtigen Bakterien verschwinden, meistens tausch ich
nur die Filterwatte aus, die ganz oben im Filter sitzt und den groben Schmutz
rausfängt) und es wird sich um die Pflanzen gekümmert (das heißt,
überschüssiges wird weggeschnitten, lose Pflanzen werden wieder eingepflanzt
und ab und zu werden neue dazugesetzt, weil meine Pflanzen nicht so wirklich
wollen). Bis jetzt sind auch die
Pflanzen mein größtes Problem, sie wollen nicht so recht, wie ich will. Die im
Hintergrund wachsen halbwegs vernünftig, aber ich hätte gerne eine Art „Pflanzen-Teppich“
im Vordergrund. Aber bis jetzt will nichts halten, egal ob Gras oder kleinere
Pflanzen, entweder sie werden ausgebuddelt, gefressen oder sie gehen einfach
ein. Pflanzen brauchen ja vor allem Licht und CO2. Für das Licht habe ich mit
jetzt Reflektoren besorgt, die man einfach auf die Leuchtstoffröhren klemmen
kann, und somit das Licht, welches nach oben in den Deckel „verloren geht“
zurückstrahlt ins AQ. Dadurch ist es auch viel heller geworden und meine
Pflanzen wachsen ein bisschen schneller, aber auch noch nicht wirklich so, wie
ich es gerne hätte. Und ich muss mich noch genau mit dem Düngen
auseinandersetzen, denn bis jetzt habe ich einen Flüssigdünger von
Pflanzen-Kölle verwendet, aber irgendwie scheint der gar nichts zu bringen.
Es ist ein spannendes Hobby, man lernt immer wieder
etwas Neues dazu und es macht verdammt viel Spaß, den Fischen zuzusehen. Aber
ich muss auch dazu sagen, dass es auch ganz schön ins Geld geht. Einmal die
monatlichen Kosten an Strom und Wasser, die ich auf bestimmt 10-15 € schätzen
würde und dann noch das Zubehör und das Futter. In nächster Zeit will ich mir
dann auch noch eine Bio-CO2-Anlage selber basteln, vielleicht wird’s ja dann
was mit meinen Pflanzen.